Orthopädie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie

Patienten-Informationen

Hier erhalten Sie nähere Informationen zu speziellen Operationsverfahren sowie Möglichkeiten der Rekonstruktion von Gelenken.

Arthroskopische Operationen

An den großen Gelenken (Schulter, Knie, Sprunggelenk, Handgelenk, Hüftgelenk und Ellenbogengelenk) können Operationen mit Hilfe der Arthroskopie (Schlüssellochtechnik) durchgeführt werden. Mit Hilfe von ausgeklügelten Spezialinstrumenten sind mittlerweile im Gelenkinnern Eingriffe bei den meisten Gelenkstörungen möglich, ohne das Gelenk operativ zu öffnen.

Endoprothetik

Der künstliche Gelenkersatz zählt zu den größten medizinischen Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte. Die Endoprothetik bietet durch Gelenkimplantate eine gute Behandlungsmöglichkeit von Gelenkdeformationen. Die häufigste Erkrankung, die zu der Notwendigkeit eines endoprothetischen Gelenkersatzes führt, ist eine fortgeschrittene Arthrose. Ein Knorpelschaden mit Schmerzen, Entzündungsschüben, Verdickung, Verformung und beginnende Einsteifungen des Gelenks sind die Folge. Hier führen andere Verfahren als die Endoprothetik nur zu geringen Erfolgsaussichten, da die Knorpelflächen des Gelenks aufgrund des Verschleißes bereits weitgehend zerstört sind. Prothesen und Operationstechniken wurden in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelt, so dass die Endoprothetik eine gute Möglichkeit bietet, die Funktion des Gelenks wieder herzustellen.

Wirbelsäulenchirurgie

  • Verschleiß der gesamten Bandscheibe
    Steht ein unter Belastung zunehmender und länger als drei bis sechs Monate anhaltender Rückenschmerz im Vordergrund, so ist hierfür oft der Verschleiß der gesamten Bandscheibe verantwortlich.
    In diesem Fall kann durch den Einsatz einer künstlichen Bandscheibe an der Lenden- und Halswirbelsäule meistens eine weitest gehende Beschwerdefreiheit erreicht werden. Die gute Nachricht für sportliche Patienten: Nach zwei bis drei Monaten können alle Sportarten ohne Einschränkungen wieder betrieben werden.
  • Verengter Rückenmarkkanal
    Ältere Menschen leiden häufig unter Rückenschmerzen, die beim Laufen zunehmend in die Oberschenkel ausstrahlen. Die Gehstrecke wird immer kürzer und erst eine Sitzpause oder das Vorbeugen des Oberkörpers führt zum Verschwinden der Symptome.
    Der Aktionsradius und damit die sozialen Aktivitäten und Kontakte werden immer geringer, worunter diese Patienten neben den Schmerzen besonders leiden.
    Die Ursache ist häufig ein enger Rückenmarkkanal, der sich als eine Manifestation der Abnutzung über Jahre gebildet hat. Eine Zeit lang kann durch Medikamente oder Spritzen Abhilfe geschaffen werden. Da jedoch die Ursache – die Einengung der Nervenbahnen im Rückenmarkkanal – langsam fortschreitet, ist am Ende doch meistens eine Operation erforderlich. Hierbei wird der Rückenmarkkanal mit Spezialinstrumenten von den einengenden Verkalkungen und verdickten Bändern befreit. Die Patienten können in der Regel am selben Tag wieder aufstehen. Der Heilungsprozess dauert etwa sechs Wochen.
  • Instabilität der Wirbelsäule
    Bei ausgeprägten Abnutzungen der Wirbelsäule kann es zu Instabilitäten mit Wirbelgleiten, Verdrehung und Verbiegung der Wirbelsäule kommen. Ein Ausdruck hierfür sind bereits nach leichten körperlichen Belastungen auftretende, zum Teil stärkste Rücken- und Beinschmerzen und ein Gefühl, als würde die Wirbelsäule „durchbrechen“. Häufig kann nur noch durch eine Fusionsoperation (Versteifung des instabilen Wirbelsäulenabschnittes) das Leiden beendet werden. Auch hier werden bei uns modernste und schonende Operationsverfahren und Wirbelsäulenimplantate eingesetzt.
  • Osteoporose
    Eine weitere Instabilität der Wirbelsäule wird durch die Entkalkung (Osteoporose) der Wirbelsäule hervorgerufen. Vor allem bei älteren Menschen kommt es bereits bei alltäglichen Verrichtungen zu einem plötzlich auftretenden Rückenschmerz, der durch das Zusammenbrechen eines Wirbelkörpers entsteht.
    Nach Diagnosestellung durch Röntgen oder Computertomographie können durch minimal-invasives Auffüllen mit Knochenzement die Stabilität des Wirbelkörpers schnell wiederhergestellt und die Schmerzen oft schlagartig beseitigt werden.

Fußchirurgie

Die Fußchirurgie befasst sich neben der Versorgung von Verletzungen am Fuß mit der Korrektur von erworbenen und/oder angeborenen Fehlformen des Fußes, z.B. dem Hallux valgus (Ballenfuß). Hierzu werden ausgeklügelte Operationen mit speziellen Instrumenten vorgenommen, die die anatomisch korrekte Fußform wieder herstellen sollen und damit die Funktionseinschränkungen oder die Beschwerden beseitigen.

Handchirurgie

Die Handchirurgie hat sich aufgrund der Besonderheiten der Hand als wichtigstes Greiforgan des Menschen zu einer Spezialisierung im Gebiet der Chirurgie entwickelt. Speziell ausgebildete Chirurgen behandeln Erkrankungen und/oder Verletzungen der Hand mit speziellen Instrumenten und Hilfsmitteln. Als besondere Hilfsmittel sind hier die Vergrößerungsbrillen (Lupenbrillen) oder Mikroskope zu nennen, die notwendig sind, um die feinen Strukturen an der Hand erkennen und schonen oder gar reparieren zu können. Pro Jahr führen wir sehr viele handchirurgische Operationen durch, so dass wir auf diesem Gebiet über große Erfahrung verfügen.

Sehr viele handchirurgische Operationen können ambulant durchgeführt werden. Typische handchirurgische Eingriffe sind die Ringbandspaltungen bei springenden Fingern, die Entfernung von Ganglien (Überbeinen), die Dupuytren’sche Kontraktur und die Spaltung des Karpaltunnel beim Karpaltunnelsyndrom, die wir endoskopisch (Schlüssellochchirurgie) durchführen.

Knochenbruchbehandlung

Die Behandlung von Knochenbrüchen führen wir konservativ durch Ruhigstellung und Gipsverband oder operativ durch die Vereinigung von Knochen (Osteosynthese), durch.

Osteosynthesen werden mit Hilfe von Nägeln, Schrauben, Platten, Drahtstiften oder äußeren Festhaltern vorgenommen. Brüche der so genannten „Langen Röhrenknochen“, also des Oberarms, Oberschenkels und Schienbeins werden heutzutage durch in den Markraum eingebrachte Nägel stabilisiert. So muss im Bereich des Bruches das Weichteil nicht mehr geöffnet werden. Bei Brüchen von Gelenken oder in Gelenknähe werden offene Osteosynthese-Techniken angewendet, nur so ist eine genaue Wiederherstellung der ursprünglichen Form möglich.